Jump to main content
Logo HEV Region Winterthur Mitglied werden

Visitor notice

Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

Jetzt kostenlos downloaden

Damit das Kochen auch später noch Spass macht

Datum
Kategorien
Backofen, Steamer und Geschirrspüler sind in dieser Küche überaus bedienungsfreundlich angelegt. © Sanitas Troesch AG

Man kann es nennen, wie man will: barrierefrei, ergonomisch oder wie auch immer. Eine Küche, die auch im Alter nicht zur Last werden soll, muss frei von Barrieren, bedienungsfreundlich und pflegeleicht sein.

Die Zeiten sind vorbei, als sich die Köchin oder der Koch im Haus in einer mit drei Wänden abgetrennten Küche und einer Schiebetüre von Angehörigen und Gästen abgeschottet haben. Die Küche ist Teil des Wohnens und auch der sozialen Kontakte. Zumindest in älteren Liegenschaften sind Küchen aber selten auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten. Deshalb muss bei einem Küchenumbau diesem Umstand entsprechend Rechnung getragen werden.

Ergonomie – was heisst das genau?

Unter Ergonomie – ein Begriff aus dem Griechischen (Ergon = Arbeit, Nomos = Gesetz, Regel) – versteht man die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen und nicht umgekehrt. Das gilt sowohl am Arbeitsplatz als auch in der Küche. Dazu zählen die Arbeitsfläche, die Arbeitshöhe, die richtige Höhe bzw. der richtige Standort für Schränke und Geräte sowie generell kurze Wege. Das tönt alles recht einfach und vor allem logisch. Allerdings liegt in der Weisheit auch viel Individualität, und die hat ihren Preis. Deshalb kommt es vielfach zum (günstigeren) Kompromiss, was sich später dann als kurzsichtig erweist.

Genügend Spielraum zwischen Spüle und Kochfeld

Aber der Reihe nach: In der Küche braucht es genügend Stauraum, aber auch genug Platz zum Kochen und Backen. Eine Grundregel heisst: 80 bis 100 Zentimeter sollten zwischen Spülbecken und Kochfeld frei gelassen werden. Das sind nicht zwei zufällig gewählte Arbeitsfelder, sondern die Praxis zeigt, dass zwischen dem Spülbecken und dem Kochfeld der wichtigste Bereich ist, wo am meisten gearbeitet wird. Ein Beispiel gefällig? Gemüse und Fleisch, das gewaschen und entsprechend aufbereitet wird, landet nach dem Schneidebrett neben dem Spülbecken in der Pfanne. Und es macht auch Sinn, wenn der gefüllte Spaghettitopf nicht zu weit durch die Küche getragen muss.

Die richtige (Arbeits-)Höhe

Ob Sie Ihre Körpergrösse früher oder später abgeschlossen haben, spielt keine Rolle – oder sollte zumindest keine spielen. Mit 1,85 Meter erscheint die durchschnittliche Arbeitshöhe in der Küche von 90 bis 94 Zentimeter etwas zu tief; für jene, die ihr Wachstum schon mit 1,60 Meter abgeschlossen haben, eher zu hoch. Die richtige Arbeitshöhe für die Küchenarbeitsplatte bestimmt der Körper. Der Abstand von rund 15 Zentimetern zwischen angewinkeltem Arm und der Arbeitsplatte ist ein verlässlicher Richtwert.

Den Geräten «in die Augen» sehen

Wer dem Backofen oder Steamer und sogar dem Geschirrspüler quasi «in die Augen» sehen kann, muss sich für deren Bedienung nicht bücken. Aber auch hier gilt: Weil die Menschen unterschiedliche Körpergrössen haben, muss auch hier auf die ergonomisch ideale Höhe geachtet werden. Die Faustregel heisst: Die Oberkante des Gerätes sollte ungefähr auf Schulterhöhe sein. Und wenn wir schon beim Planen sind, so sollte der Geschirrschrank möglichst nahe beim Geschirrspüler sein. Macht Sinn, oder? Noch ein Wort zur Kochfläche. An die Glaskeramikoberfläche haben wir uns schon lange gewöhnt, aber viele nicht an die grosse Hitze, die eine Glaskeramik auch nach dem Ausschalten noch verursacht. Bester Schutz vor Verbrennungen ist deshalb der Induktionsherd. Die Topferkennung sorgt ausserdem dafür, dass die Kochzone nur eingeschaltet wird, wenn ein Topf darauf steht.

Apropos Einbauschränke Richtig: So viel Stauraum wie möglich, sagen alle, die Kochen als Hobby betrachten. Kletterpartien, um Teller, Tassen oder Teigwaren zu ergreifen, sollte man unabhängig vom Alter meiden. Leider gibt es solche «Einbau»-Sünden nach wie vor. Oberschränke sollten möglichst tief angebracht werden, oder wenn das nicht möglich ist, sollten sie mit einer Absenkvorrichtung versehen werden. Ideal sind Unterschränke mit Vollauszügen; sie ersparen das Bücken und schaffen dafür sehr viel Übersicht, über das was sich alles in diesen Schränken verbirgt.

Ob Hochregal oder Unterschränke: Wichtig ist, dass ein Hochregal möglichst tief angelegt ist und Unterschränke mit Vollauszügen versehen sind. Auch der Inhalt des Kühlschranks sollte auf «Augenhöhe» einsehbar sein. © Sanitas Troesch AG

Ergonomische Küche im Check

A wie Abstellflächen
Ausreichend Abstellflächen mit Mehrfachsteckdose für alle Küchengeräte.

...wie Anordnung
Arbeitsabläufe beachten: Spüle und Herd sollten nicht mehr als anderthalb Elemente voneinander entfernt liegen.

...wie Arbeitsflächen
Grosszügig; dort, wo sie gebraucht werden; rückenschonende Höhe; Mehrfachsteckdosen vorsehen.

...wie Auszüge
Auszüge in Unter- und Hochschränken bieten bessere Übersicht und erleichtern den Zugriff auf den Schrankinhalt.

B wie Backofen (oder Steamer)
Gute Bedienbarkeit; auf Arbeitshöhe einbauen, falls viel benutzt.

D wie Dampfabzug
Diese Technologie hat in den letzten Jahren eine grosse Entwicklung gemacht. Neben Wand-, Insel-, und Deckenhauben gibt es mittlerweile Tischhauben, Muldenlüfter und Unterbauhauben. Vor allem Letztere sind natürlich dank der einfachen Bedienbarkeit für eine altersgerechte Küche besonders geeignet.

E wie Erreichbarkeit
Die wichtigsten Elemente der Küche sollten möglichst nahe bei der Hauptarbeitsfläche liegen – nicht tiefer als 40 Zentimeter und nicht höher als 140 Zentimeter über Boden.

G wie Geschirrspüler
Der Geschirrspüler sollte in der Nähe der Spüle angeordnet sein; ein einfach zu bedienendes Modell wählen, das auch einfach zu be- und entladen ist; Grösse nach persönlichem Bedarf wählen.

K wie Kochfeld
Noch vor ein paar Jahren undenkbar; heute schon bald Standard: der Induktionsherd. Er ist bedienerfreundlich, sicher, und es besteht keine Verbrennungsgefahr.

Wie Kühlschrank
Dieses Gerät wird oft unterschätzt und man schenkt ihm nicht die nötige Beachtung. Der Kühlschrank ist eines der meistbenutzten Geräte und kann eigentlich nie zu gross sein.

U wie Unter- und Hochschränke
Auszüge oder Innenschubladen erleichtern den Zugriff. Der Inhalt muss übersichtlich und gut erreichbar sein.

V wie Vorratskammer
Ein sogenannter Economat oder ein Reduit im Küchenbereich erspart manchen Gang in den Keller. Da passt meistens auch eine Kühltruhe hinein.

(Quelle: Sanitas Troesch AG)

Autor

Joseph Weibel

Redakteur HEV Wohneigentümer

Warenkorb

 Artikel