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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Die Bedeutung von selbst genutztem Wohneigentum

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Das Gesetz über die Wohnbau- und Wohneigentumsförderung ist am 1. Juli vor 18 Jahren in Kraft getreten. Es ist sozusagen volljährig geworden – Zeit also, um eine Beurteilung zur Wirksamkeit und über die Umsetzung vorzunehmen.

Das Gesetz über die Wohnbau- und Wohneigentumsförderung hat durchaus Wirkung entfaltet. Allerdings ist diese sehr einseitig ausgefallen: Die Wohnbauförderung ist in aller Munde, während die Wohneigentumsförderung völlig in Vergessenheit geraten ist. In Zeiten von knappem Wohnungsangebot und hoher Nachfrage mag dies bei einem Teil der Bevölkerung nachvollziehbar erscheinen. Und es ist für Politiker selbstverständlich verlockend, die gnädige Spenderhand auszustrecken und den Wohnungsbau nicht nur zu fördern, sondern unter dem Begriff der Gemeinnützigkeit zulasten der Allgemeinheit noch zusätzlich zu vergünstigen. Es ist zu beobachten, dass sich diesbezüglich die Gemeinwesen mit guten (oder gut gemeinten) Ideen gegenseitig überbieten.

Ausser Acht gelassen wird dabei, dass selbst genutztes Wohneigentum eine entscheidende Rolle für weite Kreise der Bevölkerung und den Wohlstand spielt. Ebenso wird ausgeblendet, dass sich die grosse Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher wünscht, in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Dabei steht nicht primär das gehobene Segment oder das Einfamilienhaus im Fokus, sondern der preisgünstige Wohnungsbau, um auch dem Mittelstand Eigentum zu ermöglichen. Der Nutzen von selbst bewohntem Wohneigentum geht dabei über die blosse Notwendigkeit eines Dachs über dem Kopf hinaus und es bietet zahlreiche Vorteile für Einzelpersonen, Familien und die Gesellschaft insgesamt.

Eigentum schafft Stabilität und Sicherheit

Der Besitz von selbst bewohntem Wohneigentum bietet Stabilität und Sicherheit für Einzelpersonen und Familien. Eigentümer gewinnen ein Gefühl der Kontrolle über die eigene Wohnsituation, was gleichzeitig eine langfristige Planung und finanzielle Stabilität ermöglicht. Investitionen in die eigenen vier Wände werden mit Bedacht und der Absicht einer langfristigen Nutzung getätigt. Der Erwerb von Wohneigentum ist eine der besten Möglichkeiten, um Vermögen aufzubauen. Dieses Vermögen ist die Grundlage für Sicherheit und Unabhängigkeit und kann für zukünftige Investitionen, Bildung oder den Ruhestand genutzt werden.

Selbst bewohntes Wohneigentum fördert die Entwicklung von Gemeinschaften. Eigentümer haben nachweislich ein grosses Interesse daran, ihre Kontakte mit den Nachbarschaften zu verbessern und zu pflegen, da sie langfristig in diesem Umfeld leben möchten. Dies führt zu einer hohen Beteiligung an Gemeinschaftsaktivitäten, einer starken Bindung zwischen Nachbarn und damit zur Verbesserung der Lebensqualität. Nicht zu vernachlässigen ist auch das starke Engagement in Vereinen und der Politik. Wer sich entscheidet, längerfristig an einem Ort zu bleiben und Eigentum zu erwerben, hat auch eine grosse Motivation, die politische und gesellschaftliche Entwicklung mitzugestalten.

Soziale Sicherheit und Engagement

Eine Steigerung des Anteils an selbst bewohntem Wohneigentum fördert die soziale Stabilität einer Gesellschaft. Eigentümer fühlen sich in der Verantwortung für die Entwicklung der Gesellschaft und engagieren sich tendenziell stärker in lokalen Angelegenheiten. Dies fördert das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt, was wiederum zu einer stabilen Gesellschaft führt. Kinder, die in Wohneigentum aufwachsen, haben eine stabile Umgebung, was ihre Entwicklung positiv beeinflusst. Oftmals treten sie nahtlos in die Fussstapfen der Eltern und engagieren sich ebenfalls in der Gemeinschaft.

Fazit: Selbst genutztes Wohneigentum ist von grosser Bedeutung für die Bevölkerung, es bietet Stabilität, Sicherheit und finanzielle Vorteile für Einzelpersonen und Familien. Darüber hinaus fördert es die Entwicklung von Gemeinschaften, hat positive wirtschaftliche Auswirkungen und trägt zur sozialen Stabilität bei. Daher ist es zwingend, dass neben der berechtigten Förderung des Wohnungsbaus auch die Förderung des selbst genutzten Wohneigentums im gleichen Mass erfolgt. Der politische Auftrag dafür ist mittlerweile volljährig geworden – Zeit, dem Willen des Gesetzgebers Nachachtung zu verschaffen.

Autor

Albert Leiser

Direktor Hauseigentümerverband Kanton Zürich

Das Gesetz über die Wohnbau- und Wohneigentumsförderung wird aus der Sicht des HEV Kanton Zürich sehr einseitig umgesetzt. Die Wohnbauförderung wird vor allem durch gemeinnützige Bauträger im Auftrag von Gemeinwesen umgesetzt. Teilweise wird der Wohnungsbau zusätzlich mit öffentlichen Geldern vergünstigt, was ordnungspolitisch äusserst fragwürdig ist.

Auf der anderen Seite wird die Wohneigentumsförderung völlig vernachlässigt. Vor allem in einem preisgünstigeren Segment, das dem Mittelstand den Erwerb von Wohneigentum ermöglichen würde, wäre dies aber ebenfalls der Wille und der Auftrag des Gesetzgebers. Der HEV Kanton Zürich wird sich mit geeigneten Mitteln dafür einsetzen, dass diesem Missstand Abhilfe geschaffen wird und sowohl die Wohnbau- wie auch die Wohneigentumsförderung gleichwertig behandelt werden.

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