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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Geld sparen mit Gebäudeunterhalt

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Das Dach ist eines der am stärksten beanspruchte Bauteil und sollten jährlich kontrolliert werden.

Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sind gut beraten, ihr Gebäude regelmässig zu unterhalten. Insbesondere auf Dach und Wasserläufe sollten sie ein Augenmerk legen, aber auch Fenster und Türen erfordern zuweilen ihre volle Aufmerksamkeit.

Wie es beim Auto selbstverständlich ist, nach einer bestimmten Nutzungsdauer einen Service einzufordern, sollte das auch beim Haus der Fall sein. Denn Witterungseinflüsse sowie altersbedingte Abnützungserscheinungen können Bauteilen mit der Zeit zusetzen. Mit einem regelmässigen Unterhalt deckt man Schwachstellen am Gebäude frühzeitig auf und kann mögliche Folgekosten in Schach halten. Ausserdem kann die Lebensdauer des Gebäudes verlängert werden.

Vor allem Dach und Fassaden sind stark beanspruche Bauteile und sollten jährlich kontrolliert werden. Es gilt also, einmal pro Jahr zu prüfen, ob das Dach noch intakt ist, ob Ziegel lose oder andere Schäden an der Eindeckung sichtbar sind. Auch die Festigkeit der Schneefänger gilt es zu kontrollieren. Bei der Gelegenheit lassen sich die Blechanschlüsse an Dachfenster, Kaminen und Lukarnen prüfen, ebenso wie die Gitter der Hinterlüftung. Die Wasserrinnen sollten jährlich von Laub und Ästen befreit werden, damit Regen- und Schmelzwasser gut abfliessen können. Dabei sind auch die Dachwasserrohre kurz zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass sich das Wasser nicht vor dem Kanalisationsanschluss staut.

Mit einem regelmässigen Gebäudeunterhalt beugt man Schäden und damit Folgekosten vor. © EgoKiefer

Doch gerade der Dachunterhalt wird aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit oft vernachlässigt und ein Schaden erst ersichtlich, wenn Wasser bereits ins Haus eindringt. Dann sind die Schäden aber meist schon gross. Und es ist tatsächlich so: Arbeiten auf dem Dach dürfen nur gegen Absturz gesicherte Personen durchführen und gehören deshalb in die Verantwortung von Fachpersonen. Dasselbe gilt übrigens für ungesicherte Flachdächer, auf denen insbesondere stehendes Wasser und unerwünschter Bewuchs zu Schäden führen können.

Ist die Fassade noch intakt?

Selbst kontrollieren kann man hingegen die Fassade. Ist der Verputz noch intakt oder blättert er stellenweise ab? Sind Kittfugen zu Fenster, Türen, Fensterbänken und Sockelblechen unbeschädigt? Storenkästen und Dachuntersicht jährlich kontrollieren, da sie beliebte Nistplätze sind. Zudem Fenster- und Türdichtungen prüfen und allenfalls leicht einfetten. Ansonsten werden sie mit der Zeit porös und schliessen nicht mehr wasser- und winddicht ab.

Und so stehen im Jahresverlauf im und rund ums Haus viele Kontrollen an. Eine gute Übersicht zu den anstehenden Arbeiten bietet der Ratgeber «Unterhalts- und Erneuerungsplanung» des HEV Schweiz, der mit Ratschlägen und tabellarischen Übersichten durchs Gebäude führt und für jedes Bauteil die erforderlichen Arbeiten beschreibt. Wir werfen an dieser Stelle noch ein besonderes Augenmerk auf den Unterhalt und die Pflege von Fenstern und Türen.

Fenster und Türen im Fokus

Denn poröse Dichtungen sind das eine. Handlungsbedarf ist aber insbesondere angesagt, wenn für die Schliessung von Fenstern und Türen unnötig Kraft aufgewendet werden muss. «Der Griff zu einem günstigen Schmiermittel aus dem Baumarkt ist dann aber die falsche Massnahme», betont Danny Weidensdorfer, Serviceleiter von EgoKiefer. «Vordergründig mag zwar eine Besserung erkennbar sein, langfristig verfetten falsche Schmiermittel aber die hochwertigen Komponenten von Türen und Fenstern, sodass der Schaden letztlich grösser ist. Wer selbst Hand angelegt, sollte also zu Mitteln greifen, die gemäss Herstellerangaben empfohlen werden. Entsprechende Pflegesets können in der Regel auch online bezogen werden.»

Er selbst empfiehlt einen Service durch den Fachmann alle fünf, für regelmässig genutzte Türen und Fenster sogar alle drei Jahre, auch wenn einige Arbeiten von handwerklich versierten Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern selbst ausgeführt werden können, wie das neue Lackieren und Lasieren von Fensterrahmen und Türoberflächen aus Holz rund alle acht Jahre.

«Den Gang zum Fachmann empfehlen wir hingegen bei metallischen Oberflächen. Hier kann beispielsweise die Erosion einer Tür mit der Zeit zusetzen. Und diese Oberflächenbehandlung erfordert vertieftes Know-how», so Danny Weidensdorfer und führt aus, dass sich Fenster und Türen zu sehr komplexen Bauteilen weiterentwickelt haben. «Das gilt auch für Komponenten wie Türbänder, Schutzbeschläge oder Schliesszylinder, einerseits in Bezug auf die Einbruchsicherheit, aber auch in Bezug auf die Wärmedämmung. Die zunehmende Komplexität äus­s­ert sich unter anderem in einem höheren Gewicht: Türen und Fenster sind schwerer geworden und Gebrauchsteile damit einem höheren Verschliess ausgesetzt.»

Neue Norm zur Vorbeugung von Feuchteschäden

Was der Experte in den letzten Jahren aus­serdem häufiger antrifft, sind Feuchteschäden, verursacht durch Planungsfehler und Baumängel. Mit der Norm SIA271 «Abdichtungen von Hochbauten», die Anfang Jahr in Kraft getreten ist, will man solchen Mängeln in Zukunft vorbeugen», erklärt Danny Weidensdorfer von EgoKiefer.

Das Unternehmen arbeitet schweizweit mit rund 350 Wiederverkaufspartnern, meist kleinen Schreinereien, zusammen, zudem mit Fachpartnern – in der Region Winterthur beispielswiese mit Renovafenster, die hauptsächlich Fenster und Türen von EgoKiefer verbaut, Kundinnen und Kunden aber von der Planung, über den Einbau bis zu den erforderlichen Service- und Wartungsdienstleistungen bedient. EgoKiefer selbst betreut grössere Objekte direkt und ist ausserdem mit achtzig Servicemitarbeitenden und fünfzig fahrenden Schreinereien in der ganzen Schweiz unterwegs.

RetroFit statt Austausch

Auch mit regelmässigen Reinigungsarbeiten erhöht man übrigens die Lebensdauer von Bauteilen. Bei Fenstern sollte beispielsweise regelmässig der Schmutz vom Wetterschenkel entfernt werden. «Aber Vorsicht, beim Runterwischen verstopfen oft die Entwässerungslöcher. Also besser zum Staubsauger greifen, um diese freizuhalten, damit Regenwasser gut ablaufen kann. Für die Fensterpflege wiederum gilt es, die Pflegehinweise des Herstellers zu beachten», so der Experte.

Bildet sich zwischen Gläsern Kondenswasser, bleibt in der Regel nur ein Austausch übrig. «Wir empfehlen in einem solchen Fall, auch die übrigen Fenster kontrollieren zu lassen, um frühzeitig handeln zu können», empfiehlt Danny Weidensdorfer. Aber nicht immer müssen die gesamten Fenster ausgetauscht werden. EgoKiefer spricht von RetroFit, wenn der Rahmen erhalten bleibt und lediglich Glas, Dichtungen und Beschläge ausgetauscht werden. So fallen auch keine Maurerarbeiten an, und es muss nicht gleich ins grosse Portemonnaie gegriffen werden.

Nicht immer ist der Ersatz des gesamten Fensters nötig. Mit einem sogenannten RetroFit bleibt der Rahmen erhalten und lediglich Glas, Dichtungen und Beschläge werden ausgetauscht. © EgoKiefer

Denn ein Fensterersatz wird in der Regel mit grösseren Umbauarbeiten verbunden, wie sie rund alle 25 Jahre anstehen. Ein RetroFit hingegen eignet sich auch, wenn zehn- bis zwölfjährige Zwei-Scheiben-Isoliergläser durch energieeffizientere Dreifachverglasungen ausgetauscht werden wollen. Hinweis auf den Wärmedurchgangswert gibt übrigens eine Zahl, die auf Isoliergläsern eingraviert ist. «U-Werte über 1,1 entsprechen nicht mehr den heute möglichen Dämmwerten», so Danny Weidensdofer.

Ein RetroFit reduziert dann wiederum die Wartungsintensität von Fenstern und entspricht zudem dem Zeitgeist der Nachhaltigkeit und der Kreislaufwirtschaft, Produkte so lange wie möglich zu erhalten, zu reparieren und mit einem guten Unterhalt dazu beizutragen, die Lebensdauer zu verlängern.

HEV-Ratgeber

Unterhalts- und Erneuerungsplanung inkl. Zugang Online-Formulare

Der praktische Ratgeber beschreibt die erforderlichen Unterhaltsarbeiten im und rund ums Haus und fasst die Aufgaben inklusive Periodizität in übersichtlichen Checklisten zusammen.

Autor: Thomas Ammann
Herausgeber: Hauseigentümerverband Schweiz
Erste Auflage 2017, unveränderter Nachdruck, Dezember 2021

34.50 CHF für Mitglieder (39.50 CHF für Nichtmitglieder)

Autorin

Sabine Born

Redakteurin HEV Wohneigentümer

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