Die Analyse vom Hauseigentümerverband zeigt, dass sich im Nationalrat die SVP, FDP und die Mitte für die Interessen der Wohneigentümer einsetzen. Diese bürgerlichen Parteien erreichen ein HEV-Rating von über 70 Prozent. Die GLP und EVP sprechen sich nur in knapp der Hälfte der Abstimmungen für die Hauseigentümer aus. Keine Unterstützung finden die Hauseigentumsthemen bei den Grünen und der SP.

Engagement der Parteien für das Hauseigentum

Bei den Parteien im Nationalrat gibt es grosse Unterschiede beim Engagement für das Hauseigentum. Am stärksten für die Interessen der Hauseigentümer ausgesprochen haben sich mit 93 Prozent die SVP, mit 85 Prozent die FDP und auch die Mitte stimmt mit 72 Prozent in fast drei Viertel der Abstimmungen für das Hauseigentum. Bei rund der Hälfte der Abstimmungen für das Hauseigentum ausgesprochen haben sich die GLP mit 50 Prozent und die EVP mit 45 Prozent. Klar gegen die Interessen der Wohneigentümer abgestimmt haben dagegen die Grünen mit 9 Prozent und die SP mit 6 Prozent.

HEV-Rating der Parteien bei Hauseigentumsthemen

Bei Hauseigentumsthemen setzen sich die Parteien wie folgt ein:

Gesamtschweizerisch stimmen 54 Prozent der Nationalrätinnen und Nationalräte mehrheitlich für das Hauseigentum ab. Bei den Kantonen spricht sich eine klare Mehrheit von 19 Kantonen für die Interessen der Wohneigentümer aus, nur 7 Kantone zeigen eine negative Tendenz bei Hauseigentumsthemen.

Mit Werten über 80 Prozent ist die Zustimmung in der Innerschweiz und den beiden Appenzell am höchsten. Bei den Deutschschweizer Kantonen, mit Ausnahme von Basel-Stadt und Schaffhausen, gibt es ebenfalls eine Zustimmung für das Hauseigentum. In der Westschweiz finden die Wohneigentümer bei ihren Nationalräten keine Zustimmung, am tiefsten ist das Rating mit 28 Prozent im Kanton Neuenburg.

HEV-Rating der Kantone bei Hauseigentumsthemen

Bei den Kantonen hat das Hauseigentum ein «Ständemehr» von 19 zu 7.

Engagement der Nationalräte für das Hauseigentum

Bei den 200 Nationalrätinnen und Nationalräten gibt es grosse Unterschiede beim Abstimmungsverhalten bei Hauseigentumsthemen. Vier Nationalräte, welche allerdings bei weniger als der Hälfte der Abstimmungen teilnahmen, haben konsequent im Sinn der Wohneigentümer abgestimmt und ein HEV-Rating von 100 Prozent erreicht. Insgesamt erreichten 57 Parlamentarier ein Rating von über 90 Prozent, 91 haben in drei Viertel und 120 mindestens in der Hälfte der Abstimmungen für die Wohneigentümer gestimmt.

Während alle Nationalrätinnen und Nationalräte der SVP, FDP und der Mitte ein HEV-Rating von über 50 Prozent erreichten, zeigt sich am anderen Ende des politischen Spektrums eine klare Ablehnung für die Interessen der Wohneigentümer. 63 Parlamentarier erreichten ein HEV-Rating von unter 10 Prozent, der tiefste Wert liegt bei 3 Prozent.

Bei den einzelnen Parteien erreichten folgende Nationalrätinnen und Nationalräte, welche mindestens bei der Hälfte der Abstimmungen dabei waren, das höchste HEV-Rating:

Abstimmungsverhalten der Zürcher Parlamentarier

HEV-Rating der Zürcher Nationalräte

Bei den 35 Nationalrätinnen und Nationalräten aus dem Kanton Zürich liegt das durchschnittliche HEV-Rating bei 53 Prozent. Das höchste Rating erzielten Mauro Tuena und Bruno Walliser mit 94 Prozent. Therese Schläpfer erreichte ebenfalls 94 Prozent und ist damit die beste Nationalrätin aus dem Kanton Zürich.

Bei den Zürcher Ständerratskandidierenden erreichten Gregor Rutz und Regine Sauter ein Rating von rund 90 Prozent. Mit 66 Prozent stimmte auch Philipp Kutter mehrheitlich für die Interessen der Wohneigentümer. Alle anderen Ständeratskandidierenden erreichten ein HEV-Rating von unter 50 Prozent.

Abschaffung Eigenmietwert

In der Legislatur 2019 bis 2023 war die Abschaffung des Eigenmietwerts eines der wichtigsten Geschäfte für die Wohneigentümer. Im Ständerat wurde über die Vorlage am 21. September 2021 abgestimmt, im Nationalrat am 14. Juni 2023.

Von den Zürcher Ständeratskandidaten stimmten Gregor Rutz und Regine Sauter im Nationalrat für die Abschaffung des Eigenmietwerts. Ihre Parteien haben sich ebenfalls klar für die Abschaffung ausgesprochen. Die SVP mit 97 Prozent, im Ständerat haben sogar alle SVP-Ständeräte für die Abschaffung gestimmt. Bei der FDP stimmten im Nationalrat und Ständerat 93 Prozent der Parlamentarierinnen und Parlamentarier der Abschaffung des Eigenmietwerts.

Philipp Kutter konnte aus gesundheitlichen Gründen an der Abstimmung vom 14. Juni 2023 im Nationalrat nicht teilnehmen und war für die Abstimmung entschuldigt. Nachträglich hat er sich klar für die Abschaffung des Eigenmietwerts ausgesprochen. Seine Partei die Mitte will den Eigenmietwert mit einer Zustimmung von 80 Prozent ebenfalls abschaffen, im Nationalrat haben sogar alle Parteimitglieder der Abschaffung zugestimmt.

Tiana Moser hat sich weder für oder gegen die Abschaffung ausgesprochen, sie hat sich bei der Abstimmung zur Abschaffung des Eigenmietwerts der Stimme enthalten. Ihre Partei die GLP hat sich im Nationalrat dagegen mit 72 Prozent mehrheitlich für die Abschaffung ausgesprochen.

Für die Beibehaltung des Eigenmietwerts ausgesprochen haben sich im Nationalrat Nik Gugger und im Ständerat Daniel Jositsch. Daniel Leupi ist nicht im eidgenössischen Parlament vertreten und konnte sich deswegen nicht zum Eigenmietwert äussern. Seine Partei die Grünen wollen den Eigenmietwert aber beibehalten, wie auch die EVP und die SP, welche geschlossen für die Beibehaltung des Eigenmietwerts stimmten, sowohl im Nationalrat wie auch im Ständerat.

HEV-Rating gesamter Nationalrat

HEV-Rating Nationalrat nach Kantonen

• Aargau
• Appenzell Ausserrhoden
• Appenzell Innerrhoden
• Bern
• Basel-Landschaft
• Basel-Stadt
• Freiburg
• Genf
• Glarus
• Graubünden
• Jura
• Luzern
• Neuenburg
• Nidwalden
• Obwalden
• St. Gallen
• Schaffhausen
• Solothurn
• Schwyz
• Thurgau
• Tessin
• Uri
• Waadt
• Wallis
• Zug
• Zürich

HEV-Rating Nationalrat Kanton Aargau

HEV-Rating Nationalrat Kanton Appenzell Ausserrhoden

HEV-Rating Nationalrat Kanton Appenzell Innerrhoden

HEV-Rating Nationalrat Kanton Bern

HEV-Rating Nationalrat Kanton Basel-Landschaft

HEV-Rating Nationalrat Kanton Basel-Stadt

HEV-Rating Nationalrat Kanton Freiburg

HEV-Rating Nationalrat Kanton Genf

HEV-Rating Nationalrat Kanton Glarus

HEV-Rating Nationalrat Kanton Graubünden

HEV-Rating Nationalrat Kanton Jura

HEV-Rating Nationalrat Kanton Luzern

HEV-Rating Nationalrat Kanton Neuenburg

HEV-Rating Nationalrat Kanton Nidwalden

HEV-Rating Nationalrat Kanton Obwalden

HEV-Rating Nationalrat Kanton St. Gallen

HEV-Rating Nationalrat Kanton Schaffhausen

HEV-Rating Nationalrat Kanton Solothurn

HEV-Rating Nationalrat Kanton Schwyz

HEV-Rating Nationalrat Kanton Thurgau

HEV-Rating Nationalrat Kanton Tessin

HEV-Rating Nationalrat Kanton Uri

HEV-Rating Nationalrat Kanton Waadt

HEV-Rating Nationalrat Kanton Wallis

HEV-Rating Nationalrat Kanton Zug

HEV-Rating Nationalrat Kanton Zürich

Abstimmungen für das HEV-Rating

Für das HEV-Rating wurden 34 Abstimmungen in der Legislatur 2019 - 2023 ausgewertet, welche einen direkten Einfluss auf Hauseigentümer und Wohneigentümer hatten. Diese Abstimmungen umfassten Themen wie Raumplanung, Mietrecht, Energie, Steuern und Eigenmietwert. Je nach Abstimmung wurde ein Ja (J) oder ein Nein (N) für das HEV-Rating positiv gewertet.

Folgende Geschäfte aus dem Nationalrat wurden für das HEV-Rating ausgewertet: 18.077-1 Eintreten (N), 20.3142 (N), 20.3158 (N), 20.3451 (N), 17.071-1 Art. 8, al. 1 (N), 17.071-1 Art. 9 (N), 18.3845 (N), 18.301 (N), 20.032-1 Art. 2 (J), 20.076-1 Gesamtabstimmung (J), 20.074-1 Gesamtabstimmung (N), 17.525 (N), 17.526 (N), 15.455 (J), 20.3922 (J), 20.4518 (N), 20.419 (J), 20.450 (J), 21.055-2 Gesamtabstimmung (N), 21.3759 (N), 21.409 (J), 22.025-2 Art. 2 (J), 22.3817 (N), 17.400-1 Eintreten (J), 20.4031 (N), 21.469 (J), 21.471 (J), 21.490 (J), 21.055-1 Art. 2 (J), 15.455-1 Gesamtabstimmung (J), 22.418 (J), 22.3098 (J), 22.3480 (N), 21.3744 (N)