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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Immobilienmarkt Region Winterthur – 1. Quartal 2023

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Immobilienmarkt Region Winterthur

Auch im vergangenen Jahr konnten sich Wohneigentümer wieder über steigende Immobilienpreise freuen. Schweizweit kletterten die Preise um 5,4 und im Kanton Zürich um 5.7 Prozent. Die Besitzer von Einfamilienhäusern in der Region Winterthur konnten sich über noch stärkere Preiserhöhungen freuen. Im Zürcher Oberland verteuerten sich Einfamilienhäuser um 7,1 Prozent, im Bezirk Winterthur um 6,1 Prozent und im Weinland um 5,0 Prozent. Mit einem Anstieg von 4,8 Prozent haben sich die Einfamilienhäuser in der Stadt Winterthur nicht so stark verteuert wie in der ländlichen Region.

Bei den Eigentumswohnungen haben sich die Immobilienpreise mit 9,0 Prozent im Weinland am stärksten erhöht. Dahinter folgen das Zürcher Oberland mit einer Preissteigerung von 8,2 Prozent und der Bezirk Winterthur mit 6,7 Prozent. Auch bei den Eigentumswohnungen waren die Erhöhungen in der Stadt Winterthur mit 4,2 Prozent spürbar tiefer. Für das laufende Jahr erwarte ich einen geringeren Preisanstieg beim Wohneigentum als im 2022. Ich wäre jedoch nicht überrascht, wenn die Preissteigerungen bei Einfamilienhäusern dieses Jahr stärker ausfallen werden als bei Eigentumswohnungen.

Trotz ausbleibenden Schneefalls: Unterländer zieht es zur Dauermiete in die Berge, in die eigene Zweitwohnung oder vermehrt auch in Erstwohnungen. Lange hiess es, immer weniger seien bereit, den Aufwand eines zweiten Zuhauses auf sich zu nehmen. Urlauber würden stattdessen in der Wahl der Feriendestinationen nach Abwechslung suchen. Es kam aber anders. Auslandsferien waren zu Beginn der Pandemie mit grossen Einschränkungen und Unsicherheiten verbunden. Gleichzeitig nahm mit Home-Office die Nutzbarkeit einer Ferienwohnung zu. Die Angebotsmieten sind im Kanton Graubünden im Jahr 2022 um kräftige 6,7% gestiegen. Damit hat Graubünden im schweizweiten Kantonsvergleich bereits das zweite Jahr in Folge die Nase vorn. Auch der Kauf einer Ferienwohnung erlebte durch die Pandemie eine Renaissance. Inzwischen dämpfen die höheren Hypothekarzinsen die Nachfrage zwar leicht, doch die Zugriffszahlen auf Verkaufsinserate deuten nach wie vor auf reges Interesse an Bündner Ferienwohnungen hin.

Viva la Grischa: Bündner Stockwerkeigentum bleibt gefragt
Anzahl Klicks pro Tag bei einem STWE-Verkaufsinserat, Median (Quelle: Homegate, Zürcher Kantonalbank)

Der Wunsch, mehr Zeit in den Bündner Bergen zu verbringen, beflügelt nicht nur den klassischen Ferienwohnungsmarkt. Unterländer scheinen auch vermehrt Erstwohnungen zu erwerben. Diese stehen nur Käufern zur Verfügung, deren Hauptwohnsitz sich in der jeweiligen Gemeinde befindet. Aufgrund dieser Einschränkung bieten Erstwohnungen gegenüber den Zweitwohnungen einen grossen Preisvorteil. Nach der Einführung des Zweitwohnungsgesetzes 2016   hat die Anzahl Erstwohnungstransaktionen zunächst deutlich nachgelassen. Mit dem Ausbruch der Pandemie hat sich dieses aber kurzfristig vervierfacht. Aktuell liegt die Anzahl der Erstwohnungstransaktionen noch immer rund doppelt so hoch als 2016. Mit der vermehrt ortsunabhängigen Arbeit ist es eher möglich, den Hauptwohnsitz in die Berge zu verlegen. Auch für baldige Pensionäre kann dies interessant sein, da im Kanton Graubünden Kapitalbezüge bei hohen Vorsorgeguthaben einen steuerlichen Vorteil bieten. Aufgrund der demografischen Entwicklung sowie verstärktem Home-Office dürften die Preise für Erstwohnungen im Kanton Graubünden weiter steigen.

Erstwohnungsmarkt wacht im Kanton Graubünden wieder auf
Anzahl Transaktionen im Swiss Real Estate Datenpool (Quelle: SRED, Zürcher Kantonalbank)

Wachstum der Zürcher Eigenheimpreise fast halbiert

Die Zinswende hat dem durch die Pandemie forcierten Hype am Eigenheimmarkt ein jähes Ende bereitet. Das jährliche Preiswachstum fällt in allen Regionen auf rund die Hälfte des rekordhohen Wachstums Anfang 2022 zurück. Mit +5.7% Jahreswachstum bleibt der Anstieg im Kanton Zürich noch immer beachtlich. Die Region «See», welche die teuren Gemeinden um den Zürichsee inklusive der Stadt beinhaltet, zeigt nach wie vor das stärkste Preiswachstum. In der Region «Regio», welche das preisliche Mittelfeld im Kanton Zürich abbildet, sind die Eigenheimpreise gegenüber dem Vorquartal bereits das zweite Mal in Folge leicht gesunken.

Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX)
Jahresveränderung in % (Quelle: Zürcher Kantonalbank)

Rekordhohe Nettozuwanderung im Kanton Zürich

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz war schon seit über 20 Jahren nicht mehr so tief – dies dank der guten Konjunkturlage. Entsprechend gross ist die Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften. Diese zieht es aufgrund des Arbeitsortes und der städtischen Infrastrukturen vorwiegend in die Zentren. In der Konsequenz war die Nettozuwanderung im urbanen Kanton Zürich in den ersten elf Monaten 2022 so hoch wie noch nie seit 2011. Die im Vergleich zu Europa besseren Konjunkturaussichten sowie der in vielen Branchen vorherrschende strukturelle Fachkräftemangel dürfte auch 2023 zu einer hohen Nettozuwanderung führen.

Nettozuwanderung Schweiz und Kanton Zürich
Kumulierte Nettozuwanderung von Januar bis November, ständige Wohnbevölkerung (Quelle: SEM, Zürcher Kantonalbank)

Bautätigkeit deckt den zusätzlichen Wohnbedarf nicht

Auf den starken Anstieg der Schweizer Wohnbevölkerung war die Bauindustrie nicht vorbereitet. So hat die Anzahl bewilligter Mietwohnungen seit der Hochkonjunktur im Wohnungsbau 2018 in der Schweiz sowie im Kanton Zürich um rund 25% abgenommen. Dies ist eine Reaktion auf die damals steigenden Mietwohnungsleerstände in ländlicheren Regionen, während die Verdichtung in den Städten nicht wie raumplanerisch erwünscht voranschreitet. Geringe Bodenverfügbarkeit, hohe Landpreise, Widerstand aus der Bevölkerung, kombiniert mit einer rigiden Umsetzung der Lärmvorschriften setzen manches Bauvorhaben auf die lange Bank.

Baubewilligungen Kanton Zürich und Schweiz
Anzahl bewilligte Mietwohnungen, laufende Jahressummen (Quelle: Baublatt, Zürcher Kantonalbank)

Weiterer Rückgang des Preiswachstums

Die steigenden Hypothekarzinsen haben einen dämpfenden Effekt auf die Wohneigentumsnachfrage. Wir erwarten einen stabilen Eigenheimmarkt, allerdings mit einem stark gebremsten Preiswachstum. Bei den Mieten zeigt die Dynamik in die andere Richtung. Die hohe Nettozuwanderung erhöht die Mietwohnungsnachfrage, während Leerstände und Bautätigkeit zurückgehen. In der Folge steigen die Angebotsmieten. Aber auch bestehende Mieter bleiben vor höheren Wohnkosten nicht verschont. Der Referenzzinssatz wird 2023 steigen und mit ihm die Bestandesmieten.

ZKB Immobilienprognosen
Letzte Prognose-Anpassung: Januar 2023 (Quelle: Zürcher Kantonalbank)

Immobilienmarkt Region Winterthur

Autor

Ralph Bauert

Geschäftsführer Hauseigentümerverband Region Winterthur, dipl. Architekt FH, Executive MBA FH, eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder

Fakten und Trends zum Immobilienmarkt

Autorin

Ursina Kubli

Leiterin Immobilien Research Zürcher Kantonalbank

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