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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Individuelle und bedarfsgerechte Unterstützung

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Die professionelle Unterstützung durch entsprechend ausgebildetes Personal richtet sich nach den aktuellen Bedürfnissen. © Spitex

Wohnen im dritten Lebensabschnitt muss komfortabel sein. Deshalb kann es nötig sein, zum gegebenen Zeitpunkt die Hilfe von dritter Seite in Anspruch zu nehmen, um im eigenen Haus oder in einer Wohnung bis ins hohe Alter bleiben zu können.

«Wir besorgen unseren Haushalt und Garten noch selbst», heisst es vielfach – und nicht ohne Stolz – vonseiten der Hauseigentümer. Auch im fortgeschrittenen Alter bestimmen die physische und psychische Gesundheit weitgehend den Alltag. Trotz allem sollte man sich im Blick auf den dritten Lebensabschnitt die Frage stellen: Was mache ich, wenn die Kräfte nachlassen oder mein Alltag durch persönliche Veränderungen anders oder neu bestimmt wird – zum Beispiel nach einem Spitalaufenthalt? Pro Senectute bietet ihre Dienstleistungen unter der Prämisse «Betreuung, individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt» an, die Spitex titelt ihr Dienstleistungspaket für den Privathaushalt: «Hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen».

Ganz komfortabel

Was ist Komfort? Zum Beispiel möglichst ungehindertes und schwellenloses Bewegen im eigenen Haushalt. Das ist einfach gesagt. Und wie getan? «Diese Frage stellt sich spätestens bei einer umfassenden Sanierung des Eigenheims», sagt Marlies Segenreich (Segenreich GmbH, Wohnplanung, Bichwil), die unter anderem für die Mitglieder von Verband Küche Schweiz Schulungen gibt zum Thema «Hindernisfreie Küchen». Sie sagt: «Hindernisfreies Bauen nützt allen. 83 Prozent aller umgesetzten Massnahmen werden von Menschen ohne Behinderung genutzt und geschätzt.»

Komfortables Wohnen ist auch Synonym für eine spätere umfassende Betreuung im eigenen Haushalt – in erster Linie mit dem Ziel, ältere Menschen in den eigenen vier Wänden zu entlasten und Unterstützung für eine selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Udo Allgaier von Pro Senectute Schweiz beschäftigt sich intensiv mit der Betreuung von Menschen im dritten Lebensabschnitt und verweist auf eine «Light»-Version und eine engmaschige professionelle Betreuung im eigenen Haushalt. «Auch mit der ‹HOME›-Lösung, so der Name dieses Dienstleistungspakets – steht Selbstbestimmung und die Wahrung der Intimsphäre an erster Stelle.» Das heisst: Die professionelle Unterstützung durch entsprechend ausgebildetes und geschultes Personal richtet sich nach den aktuellen Bedürfnissen und kann modular aus einem umfassenden Dienstleistungspaket bezogen werden.

In ganz vielen Fällen sind es die direkten Angehörigen, die ihre Eltern ganzheitlich im Alltag unterstützen und auf Dauer möglicherweise selbst an ihre Grenzen stossen. «Deshalb macht es Sinn, sich schon viel früher mit solchen Gedanken auseinanderzusetzen», sagt Udo Allgaier. Der Mensch neige dazu, fremder Hilfe möglichst aus dem Weg zu gehen. Mahlzeitendienst, Haushalts- und Reinigungshilfen, administrative Unterstützung und Betreuung und Begleitung im Alltag sind wesentliche Hilfen, die Pro Senectute anbietet.

Die Pro Senectute ist bekanntlich regional organisiert und in sämtlichen Kantonen mit mindestens einem Stützpunkt ansässig. Die Dienstleistungen können – je nach Kanton – variieren und mehr oder weniger umfassend sein. Das gilt beispielsweise auch für Gartenarbeit oder Umzugshilfe. «Das Angebot wächst mit den Aufgaben», bringt es Udo Allgaier auf den Punkt.

Ein gemeinsamer Spaziergang gehört auch zu den Dienstleistungen der Spitex und Pro Senectute. © Spitex

Massgeschneidert und individuell

In die gleiche Richtung zielt das Angebot des Spitex-Verbands Schweiz, der wie Pro Senectute mit regionalen Stützpunkten operiert. Das Grundangebot der Spitex «Hilfe und Pflege» wird bedarfsorientiert und unterstützend erbracht. «Hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen haben aufgrund der demografischen Entwicklung und der zunehmend verminderten Verfügbarkeit pflegender Angehöriger an Bedeutung gewonnen», hält die Spitex Schweiz in ihrem Grundhaltungspapier fest.» Und weil nicht alle Menschen über die gleichen finanziellen Mittel verfügen, werden solche Leistungen oft oder meistens durch die öffentliche Hand mitfinanziert.

Unterstützt werden Menschen im eigenen Haushalt ebenfalls durch entsprechend ausgebildete und geschulte Mitarbeitende, mit einem sogenannten niederschwelligen Grund­angebot an hauswirtschaftlichen und sozialbetreuerischen Leistungen. Sie dient – allenfalls zeitlich begrenzt – als Nachsorge und Rehabilitation nach einem Spitalaufenthalt oder langfristig zur Erhaltung und Förderung der Selbstständigkeit oder als Unterstützung und -entlastung von Angehörigen. In jedem Fall können hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Leistungen massgeschneidert und individuell bezogen werden.

Auch Besorgungen gehören in ein Dienstleistungspaket von Spitex oder Pro Senectute. © Pro Senectute

Die Finanzierung

Ob die Leistungen einer Organisation – in unserem Fall die Pro Senectute und Spitex – über die öffentliche Hand mitfinanziert werden, hängt vom Bedarf ab. Dieser wird durch eine qualifizierte Fachperson abgeklärt. Wer Leistungen bucht, um sich im Alltag zu entlasten, muss weitgehend für die Kosten selber aufkommen. Je nachdem können Leistungen über einen privaten Krankenversicherer zumindest teilweise abgerechnet werden, sofern eine Zusatzversicherung besteht. Erkundigen Sie sich aber in jedem Fall frühzeitig bei Ihrem Krankenversicherer, ob und bis wann (Altersgrenze) solche Zusatzleistungen mitfinanziert werden. Es kann sein, dass im Vertrag eine Altersbeschränkung (70 Jahre) eingebaut ist.

Autor

Joseph Weibel

Redakteur HEV Wohneigentümer

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