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Infrarotbaden – oder wenn die Wärme von innen kommt

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Bei dieser Infrarotkabine können die Liegen flexibel verstellt werden, zwei Personen haben bequem Platz. Das Modell heisst AL 215 DL. © Allwaspa

Finnische Sauna oder Wellness in der Infrarotkabine? Beides ist gut für Körper und Seele. Allerdings ist die Infrarotkabine für etwas empfindlichere Menschen wesentlich schonender als die 85 bis 90 Grad Celsius heisse Sauna. In diesem Artikel gehen wir der Infrarotkabine ein wenig auf den Grund.

«Eine Infrarotkabine arbeitet mit gezielter und intensiver Infrarotstrahlung. Dadurch wird die gewünschte Wirkung im Körper langsam und schonend erzielt», erklärt Kurt Allenspach, Geschäftsführer des Schweizer Herstellers Allwaspa im luzernischen Oberkirch (siehe untenstehender Beitrag «Nachgefragt»). Das Unternehmen ist auf die Herstellung und den Vertrieb von Infrarotkabinen in verschiedenen Grössen spezialisiert. Die Unterschiede zur klassischen finnischen Sauna sind vielfältig. In der Sauna ist es fast doppelt so heiss wie in der Infrarotkabine mit in der Regel 45 Grad Celsius. Ausserdem ist der Platzbedarf für eine klassische Sauna ein anderer als für eine Infrarotkabine. Letztere kann problemlos in ein Wohnzimmer integriert werden. Auch der Energieverbrauch ist unterschiedlich. Eine Sauna benötigt für das Vorwärmen (40 Minuten) mit 8 kWh mehr als drei Mal so viel Energie wie die kleinste von Allwaspa angebotene Infrarotkabine (2,45 kWh bei 10 Minuten Vorwärmen).

Ähnliche Wirkung wie in der Sauna

Ob Infrarotkabine oder Sauna: Beide bieten Wellness pur und sind auf vielfältige Weise gesundheitsfördernd. Regelmässige Aufenthalte in der Infrarotkabine wirken sich positiv auf rheumatische Erkrankungen aus, auch bei Hautproblemen zeigt sie Wirkung – durch das Schwitzen während des 45-minütigen Aufenthalts bei 45 Grad Celsius wird im Körper ein Reinigungsprozess in Gang gesetzt, Giftstoffe werden so über die Haut ausgeschieden. Ein Aufenthalt in der Infrarotkabine stärkt das Immunsystem, Verspannungen lösen sich, und Muskelschmerzen werden gelindert. Bei einem Aufenthalt von 30 Minuten werden sogar durchschnittlich 600 Kalorien verbrannt. Eine Infrarotkabine kann auch bei Erkältungssymptomen aufgesucht werden. Bei einem hochwertigen Gerät werden während einer 40 Minuten dauernden Sitzung um die 50 Prozent mehr Immunzellen gebildet. Nur bei Fieber ab 38,6 Grad Celsius ist es nicht mehr ratsam, sich mit Infrarotstrahlen zu behandeln.

Alle Kabinenmodelle können auch im Aussenbereich installiert werden. Hier das Modell AL 210 auf einer Terrasse. © Allwaspa

Wann ist Vorsicht geboten?

Normalerweise hat die Infrarotkabine – bei sachgemässer Anwendung – keine negativen Auswirkungen. Ein Problem für Haut und Augen könnten die sogenannten Infrarot-A-Strahlen sein. Durch die entstehende Tiefenwärme kann die Haut zu heiss oder die Netzhaut der Augen in Mitleidenschaft gezogen werden. Die A-Strahlen sind intensiver und deshalb für den Hausgebrauch weniger geeignet. In Privat­haushalten werden deshalb meist Geräte mit B- oder C-Strahlung installiert. Auch für Menschen mit Herzschrittmacher ist der Besuch einer Infrarotkabine nicht ratsam. Für ältere Menschen ohne grössere körperliche Einschränkungen ist die milde Wärme hingegen geeignet. Wer unter Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder akuten Entzündungen leidet, sollte vorher einen Arzt fragen. Nicht ratsam ist es ausserdem, nach Alkoholkonsum in die Kabine zu gehen.

Täglich oder einmal monatlich

Hinsichtlich der Intensität der Anwendung gibt es keine besonderen Einschränkungen. Die Kabine kann so oft benutzt werden, wie es der Körper oder das persönliche Empfinden erfordern. Der Rhythmus ist sehr individuell: monatlich, wöchentlich oder täglich. Mit der Temperatureinstellung sollte man keinen Wettbewerb veranstalten. 42 Grad Celsius sind für eine optimale Wirkung genügend. Ist das Gerät zu heiss eingestellt, kann das zu Unwohlsein führen.

Wer sich für eine Infrarotkabine entscheidet, erhält ohnehin eine ausführliche Gebrauchsanweisung mit Empfehlungen, Wirkungsbeschreibungen sowie positiven und negativen Eigenschaften. Es gibt viele unterschiedliche Qualitäten bei Kabinen. Um die richtige zu finden, ist es ratsam, diese zu testen: also einen Aufenthalt in der Infrarotkabine von etwa 40 Minuten. Für die kalte Jahreszeit ist Wellness zu Hause auf jeden Fall eine gute Sache.

Eine Doppelinfrarotkabine von Allwaspa, Modell AL 130. © Allwaspa

NACHGEFRAGT

Interview: «Wenig Platzbedarf»

Das Entspannungsbad von früher ist zu Hause oft nicht mehr möglich, weil die (wenig genutzte) Bade­wanne durch eine Dusche ersetzt wurde. Vielleicht ist deshalb die Anschaffung einer Infrarotkabine genau das Richtige. Kurt Allenspach ist Geschäftsführer der Firma Allwaspa in Oberkirch, die seit 44 Jahren Infrarotkabinen herstellt.

Kurt Allenspach
Geschäftsführer Allwaspa Oberkirch

Herr Allenspach, ich bin ein jahrzehntelanger Saunajünger. Wie wollen Sie mich für eine Infrarotkabine begeistern, in der es nur halb so heiss wird wie in der finnischen Sauna?
Kurt Allenspach: Sie ahnen es schon: Es gibt wesentliche Unterschiede zur klassischen Sauna. Die Temperatur in der Kabine liegt bei 45 Grad Celsius. Deshalb eignet sich die Infrarotkabine auch für Menschen im fortgeschrittenen Alter, die wie Sie früher regelmässig in der finnischen Sauna waren. Dafür ist die Aufenthaltsdauer mit 40 Minuten wesentlich länger, und man kommt genauso stark ins Schwitzen. Nach unserer Erfahrung ist der Wirkungsgrad der Infrarotkabine höher als bei der klassischen Sauna. Nebst der Entgiftung durch den Schweiss werden die Leber- und die Nierentätigkeit angekurbelt. Der Stoffwechsel wird unterstützt, das Immunsystem schüttet vermehrt Immunzellen aus. Ausserdem bildet der Körper mehr Serotonin (ein sogenanntes Glückshormon, welches das Wohlbefinden fördert und beruhigend wirkt).

Wie muss man sich die Wirkung der Infrarotstrahlen vorstellen?
Eine Infrarotkabine arbeitet mit zielgerichteten und intensiven Infrarotstrahlen. Diese treffen auf die Haut und dringen – je nach Strahlung – bis zu zwei Millimeter tief ein. Dadurch entsteht im gesamten Körper langsam und schonend die erwünschte Wärme.

Ein Blick in ein Fachbuch über Infrarotstrahlung verrät: Eine sichere und zertifizierte Infrarotkabine ist grundsätzlich für jedermann geeignet, aber die A-Strahlen könnten für Haut und Augen gefährlich werden. Was bedeutet das für die Anwendung?
Bei der Wahl der Kabine beziehungsweise des Strahlers ist Vorsicht geboten. Infrarot-A-Strahlung kann die Haut schädigen und sollte nie ohne ärztliche Begleitung angewendet werden. Für den privaten Gebrauch sind deshalb nur Kabinen mit Infrarot-B- und -C-Strahlung geeignet. Bei der Auswahl ist es ohnehin wichtig, auf geprüfte Qualität zu setzen und das Produkt möglichst vorher zu testen.

Eine Frage lautet häufig: Wie oft ist genug?
Hier haben wir Erfahrungswerte. In der Anfangsphase werden die besten Ergebnisse mit einer Häufigkeit von dreimal pro Woche erzielt. In dieser Phase sollten zum Beispiel Verspannungen gelöst werden. Ist das erreicht, folgt die Erkältungsphase mit zwei Einheiten pro Woche zur Vorbeugung. Die Anfangsphase ist dazu da, den Körper auf einem höheren Niveau zu halten. In der Folge reichen ein- bis zweimal in der Woche für eine nachhaltige Wirkung.

Eine Infrarotkabine lässt sich leichter in einer Wohnung oder einem Haus installieren. Wie viel Platz braucht man?
Die kleinste Kabine in unserem Sortiment hat eine Grundfläche von einem Quadratmeter. Eine komfortable Liegekabine benötigt mehr Platz – mindestens 1,5 Quadratmeter. Die Installation der Kabine ist sehr einfach und unkompliziert. Neben dem Platz für die Kabine wird lediglich eine herkömmliche Haushaltssteckdose benötigt. Und die Stromkosten sind mit 40 Rappen pro Sitzung bescheiden.

In welchem Kostenrahmen bewegen sich die Infrarotkabinen?
Es gibt unterschiedliche Qualitäten und somit unterschiedliche Preise. Eine qualitativ hochwertige Kabine erhält man ab 4500 Franken. Wenn man sich für eine Kabine für 1000 Franken entscheidet, wird diese nicht die gewünschte Wirkung erzeugen. Auch hier gilt, am besten testet man die Kabine.

Autor

Joseph Weibel

Redakteur HEV Wohneigentümer

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