Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer verabschieden sich von den klassischen Zeitungen. 46 Prozent sind News-Deprimierte und informieren sich höchstens auf Social Media. Dadurch geht eine faktenbasierte Meinungsbildung verloren und wird durch einseitige Beiträge der eigenen Bubble ersetzt. Die Medien sind an dieser Entwicklung nicht schuldlos, wie Artikel zu den Mietrechtsabstimmungen zeigen.
Behauptungen vom Nein-Komitee, dass mit einem Ja zu den Mietrechtsvorlagen Mieter einfacher rausgeworfen werden können, um die Mieten zu erhöhen, werden von Medien unkritisch übernommen. Dabei braucht es einiges an propagandischer Fantasie, um diese Folgen bei den Mietvorlagen zu erkennen.
Auch die Behauptung, dass Mieter wegen ungesetzlich hohen Renditen jedes Jahr 10 Milliarden Franken zu viel Miete bezahlen, liest man regelmässig in den Zeitungen. Dabei wird ausgeblendet, dass in der vom Mieterverband bezahlten Studie gemäss Prof. Dr. Donato Scognamilio Äpfel mit Birnen verglichen werden. In Wirklichkeit liegen die Cashflowrenditen von Mehrfamilienhäusern bei 2,89 Prozent und damit deutlich unter den vom Gesetz erlaubten 3,75.
Dank meiner Erfahrung kann ich Immobilienartikel auf ihre Glaubwürdigkeit einordnen und kritisch hinterfragen. Bei anderen Themen fehlt mir diese Möglichkeit, und ich bin auf eine faktenbasierte Berichterstattung in den Zeitungen angewiesen. Propaganda erhalte ich kostenlos auf Social Media.
Andelfinger Zeitung vom 8. November 2024
Leserbrief "Mehr Fakten, weniger Propaganda" von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert.
Leserbriefe von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert in der Andelfinger Zeitung und im Zürcher Oberländer vom 8. November 2024 und der Winterthurer Zeitung vom 14. November 2024 zur faktenbasierten Berichterstattung über die Mietrechtsvorlagen in den Medien.
Informationen zum Mietwohnungsmarkt: Fakten zu Mietwohnungen, Mietzinsen und Genossenschaften