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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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So leben Toiletten fast ewig

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Der Ersatz einer Toilette wegen starker Verkalkung ist nicht nötig, wenn die regelmässige WC-Reinigung alle paar Jahre mit einer professionellen Entkalkung ergänzt wird.

Eigentlich hält die Toilettenkeramik ewig, wenn sie richtig gereinigt und regelmässig entkalkt wird. Wie das möglichst nachhaltig gelingt, erklärt Roger Mäder, Geschäftsführer von Restclean.

Überall, wo Wasser im Spiel ist, lagert sich mit der Zeit Kalk ab. Am Wasserhahn werden die Kalkspuren meist relativ schnell als weisse Flecken sichtbar. Auf der WC-Keramik dauert es etwas länger, aber auch hier bleibt nach jeder Spülung Restwasser auf der Keramik zurück, ein feiner Wasserfilm, der bis zur nächsten Benutzung austrocknet und zu Mikroverkalkungen führt.

Daraus können mit der Zeit hartnäckige Verkrustungen mit unangenehmer Geruchsbildung werden, vor allem wenn das Bad mit einer Fussbodenheizung ausgestattet ist, die die Wasserverdunstung zusätzlich fördert – übrigens auch aus dem Siphon, wo stehendes Wasser mit der Zeit einen Kalkring bildet. Ein Tipp: Ein geschlossener WC-Deckel reduziert die Verdunstung des Siphonwassers.

Und bei längerer Nichtbenutzung der Toilette, etwa in den Ferien, kann ein Siphonöl, eine sogenannte Sperrflüssigkeit, dem Austrocknen und damit Kalkablagerungen in Lavabo, Dusche und WC vorbeugen. Nach der Erstbenutzung wird das Siphonöl weggespült. Die Umweltbelastung ist dabei immer noch geringer, als wenn später ein starkes Entkalkungsmittel eingesetzt werden muss.

Einwirkzeit bei WC-Reinigung

Gegen Kalk wirkt aber in erster Linie die regelmässige WC-Reinigung etwa zweimal pro Woche. «Idealerweise verwendet man dazu einen sauren, aber milden Entkalker», sagt Roger Mäder, Geschäftsführer von Restclean, einer Firma, die sich mit einem eigenen Entkalkungssystem erfolgreich auf dem Schweizer Markt etabliert hat. Schonend und umweltfreundlich.

Wichtig bei der WC-Reinigung ist die Einwirkzeit. Das heisst, nachdem das Reinigungsmittel in der Keramik aufgetragen und mit der Bürste verteilt worden ist, lässt man es ein paar Minuten einwirken. Dann mit der Bürste nochmals nachreinigen, spülen, und sauber ist das WC.

Roger Mäder von Restclean erklärt die Einwirkzeit: «Das Reinigungsmittel löst einen chemischen Prozess auf dem Kalk auf: Die Tenside des Entkalkers brechen die Oberflächenspannung des Schmutzes, dringen in den Kalk ein und lösen ihn. Und dieser Prozess braucht Zeit.»

Wer die Einwirkzeit nicht einhalte, könne gleich auf die Reinigung verzichten, betont der Experte und widerspricht damit gewissen Verheissungen der Werbebranche, die restlose Sauberkeit verspreche, indem die WC-Reinigung in einem Arbeitsgang – Reinigungsmittel auftragen, einreiben, abspülen – erledigt werden könne.

Entkalken ohne Gift

Für die professionelle Entkalkung wird oft der Sanitärfachmann aufgeboten, der häufig den Ersatz der WC-Anlage empfiehlt. Eine nachhaltigere Methode bietet Restclean an: «Wir verschliessen die WC-Schüssel mit einem Gerät, das eine Flüssigkeit umwälzt, in der ein mildes Entkalkungsmittel und ein Nussschalengranulat gelöst sind. Nach gut einer Stunde sind die ganze WC-Anlage und der Spülkasten wieder wie neu», erklärt Roger Mäder.

Das Entkalkungsmittel mit pH-Wert 1 neutra­lisiert den Kalk, der einen pH-Wert von 14 aufweist, so dass das Nussschalengranulat die nun entstandene Neutralisationsschicht lösen kann. Das habe schon über 80 000-mal funktioniert. So viele Toiletten hat Restclean in der Schweiz bereits entkalkt – auch die der Autorin übrigens, und die ist restlos überzeugt.

Ersatzteile im Kreislauf

Darüber hinaus ersetzt Restclean ausgebaute Teile wie Füllventile, Becken oder Spülgarnituren durch aufbereitete Teile und gewährt darauf eine Garantie. Die entnommenen Teile wiederum werden aufbereitet und kommen später in anderen Toiletten erneut zum Einsatz. Das ist möglich dank Herstellern, welche Funktionsteile von Toiletten zwar optimieren, aber immer so, dass sie selbst in 60 Jahre alte Spülkästen noch passen. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

«Der Austausch einer Toilette wegen starker Verkalkung ist heute also höchstens noch im Zuge einer Badsanierung notwendig», betont Mäder abschliessend. Die Keramik wird bei einer Temperatur von 1350 Grad glasiert und zeigt auch nach Jahren keine Abnutzungserscheinungen. Sie ist quasi für die Ewigkeit gebaut. Entsprechend fällt die Bilanz aus: Der Austausch eines WCs verursacht einen sechsmal höheren CO2-Ausstoss als eine Sanierung mit Restclean. Die Umweltbelastung ist sogar achtmal höher.

Jetzt überprüfen – stimmen Spülzeit und Spülbild?

Neben der regelmässigen Reinigung der Toilette ist je nach Wasserhärte alle drei bis fünf Jahre eine professionelle Entkalkung sinnvoll. «Denn auch in den nicht sichtbaren Bereichen der Toilettenkeramik, also in allen wasserführenden Kanälen wie dem Siphon, dem Spülrohr und der Spülverteilung bilden sich mit der Zeit Kalkablagerungen. Sichtbare Anzeichen sind, wenn Spülzeit und Spülbild beeinträchtigt sind», erklärt Roger Mäder.

Das lässt sich leicht überprüfen: Bei optimaler Spülung entleert sich der Spülkasten innerhalb von vier Sekunden. Dabei sollte das Wasser rundherum aus dem gesamten Spülrand austreten. Ist das nicht der Fall, ist es Zeit für eine professionelle Entkalkung. Denn die Fliessgeschwindigkeit des Wassers sorgt einerseits für die Selbstreinigung der Keramik und andererseits für eine einwandfreie Ausspülung bis zum Anschluss an die Kanalisation.

Vorher – nachher: Auch in den nicht sichtbaren Bereichen der Toilettenkeramik wie den Spülrohren bilden sich mit der Zeit Kalkablagerungen.
Autorin

Sabine Born

Redakteurin HEV Wohneigentümer

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