Steuern zahlen macht glücklich – eine Steuer abschaffen glücklicher
Vor ein paar Wochen erinnerte mich eine Kolumne im «Magazin» des «Tages-Anzeigers» an den römischen Philosophen Lucius Annaeus Seneca (1 – 65 n. Chr.). Einige seiner Gedanken hatten mich in meiner Mittelschulzeit fasziniert. Er war nicht nur Erzieher, sondern später auch wichtigster Berater des Kaisers Nero. In seinen geradezu zahllosen Schriften befasste er sich immer wieder auch mit dem Verhältnis des Staates zur Gesellschaft und zu den Bürgern.
Wichtig war Seneca das Engagement des Einzelnen für das Gemeinwohl. So hielt er es für selbstverständlich und richtig, dass jeder nach seinen Kräften Steuern zahlte. Je mehr jemand verdiente bzw. besass, desto mehr sollte er an Abgaben leisten. Letztlich solle doch jeder glücklich sein und gerne Steuern zahlen. Dies alles sei ja Ausdruck von Reichtum und Erfolg.
Steuern zahlt wohl niemand gern. Trotzdem lohnt es sich aber laut Seneca nicht, damit zu hadern oder sich gar zu beschweren. Und jetzt kommt es: Je eher wir lernen, Steuern gerne zu bezahlen, desto glücklicher werden wir im Leben sein. Sehr gerne würde ich mich mit Seneca über die Besteuerung des Eigenmietwertes unterhalten. Jeder Eigenheimbesitzer und damit Betroffener empfindet diese Steuer vor allem als ungerecht, wird dadurch wohl nichts als ein fiktives Einkommen besteuert – eine Geistersteuer für ein Einkommen, das man nicht erzielt.
Mag sein, dass Seneca mit seinen Überlegungen nicht unrecht hat und Steuern zu bezahlen, tatsächlich glücklich machen kann – eben weil dieser Umstand der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit entspricht. Beim Eigenmietwert verhält sich dies bestimmt ganz anders: Eine Steuer abzuschaffen, macht sicher noch glücklicher …
Am 28. September 2025 können Sie sich mit einem JA an der Urne glücklich machen!
