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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Wenn das Haus geräumt werden muss

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Gute Vorbereitung und ein strukturiertes Vorgehen erleichtern die Räumungsaktion. © Pixabay

Stirbt ein Angehöriger, sind die Nachkommen nicht nur mit der Trauer konfrontiert, sondern auch mit der Räumung von Wohnung oder Haus. Letzteres ist auch der Fall, wenn ein Umzug ins Altersheim ansteht. Worauf ist zu achten, wie geht man vor und was kann man selber tun, damit es für die eigenen Angehörigen einmal leichter wird?

Die Wohnung oder das Haus verstorbener Angehöriger zu räumen, ist nicht nur ein körperlicher, sondern auch ein emotionaler Kraftakt. An vielen Gegenständen haften Erinnerungen. Man wird mit der Vergangenheit konfrontiert, verliert sich in Kleinigkeiten und fühlt sich je nach Grösse von Haus oder Wohnung womöglich überfordert. Im Gegensatz zur Mietwohnung kann man sich beim Räumen von Eigentum zwar etwas Zeit lassen, lange hinausschieben sollte man es trotzdem nicht.

«Haus- und Wohnungsräumungen kann man auch in professionelle Hände geben – vom Entrümpeln und Räumen übers Entsorgen bis zur Reinigung. Kostenlos sind sie nicht, weil Händlerinnen und Händler, auch Brockenhäuser, immer auch Eigeninteressen verfolgen», betont Peter Burri, Kommunikationschef von Pro Senectute Schweiz.

Was in jedem Fall wichtig ist: «Sich Zeit nehmen, um Wert- und Nutzgegenstände auszusortieren. Denn grundsätzlich unterschätzt man den Wert, den gewisse Sachen haben, auch wenn in einem normalen Haushalt der Convenience-Anteil überwiegt und viele Gegenstände eher ideellen als monetären Wert haben», so Peter Burri. «Deshalb sollten Räumungsaktionen gut vorbereitet werden und nicht unter Zeitdruck erfolgen.»

Tipps zum Vorgehen bei Räumungen

  • Ein fixes Zeitfenster für die Räumung einplanen, zum Beispiel drei bestimmte Tage, das fördert effizientes Arbeiten.
  • Räumungsaktionen als Geschwister gemeinsam angehen, damit sich niemand übervorteilt fühlt.
  • Bereits am ersten Räumungstag Mulden, genügend Umzugskisten, Beschriftungsmaterial, Schnur, Scheren, Abfall- und Kleidersäcke sowie Gebührenmarken organisieren.
  • Die Aktion planen und strukturiert vorgehen, zum Beispiel mit Keller und Estrich beginnen und dann Zimmer für Zimmer durcharbeiten.
  • Zuerst Schränke und Schubladen räumen, in einem zweiten Schritt die Möbel – beschriften, was noch brauchbar ist, entsorgen, was wertlos oder defekt ist.
  • Verschiedene Kisten vorbereiten: Eine für Wertsachen, eine für «schwierige» Gegenstände, über die man diskutieren muss, und diverse Kisten für persönliche Gegenstände, die man gerne hätte. Immer in Absprache mit allen Beteiligten.
  • Wertsachen eventuell bei der Goldschmiedin oder einem Experten für Kunst und Antiquitäten schätzen lassen. Schätzerinnen und Schätzer sollten unabhängig sein und keine Ankaufsabsichten haben.
  • Im Internet vorrecherchieren, das lohnt sich beispielsweise bei Designermöbeln.
  • Will man Haus oder Wohnung verkaufen, ausgewählte Möbel eventuell stehen lassen. Das macht die Räume wohnlicher und Dimensionen für Interessierte besser abschätzbar.
  • Raum schaffen für Material, Möbel und Kleider, die noch brauchbar sind, aber niemand will – zum Beispiel in der Garage.
  • Verwandte und Bekannte anfragen, ob sie Interesse an bestimmten Sachen haben. Sichtungstermine vereinbaren oder einen Verkaufstag für einen erweiterten Bekanntenkreis organisieren. Dazu Preisschilder anbringen.
  • Ansonsten ein Brockenhaus oder ein Unternehmen anfragen. Gut recherchieren, Offerten einholen und Pauschale vereinbaren: Brauchbare Ware wird in der Regel gratis abgeholt – sie verdienen ihr Geld mit dem Wiederkauf. Entsorgung und Reinigung sind kostenpflichtig.
  • Will man Gegenstände und Möbel via Tutti oder Ricardo verkaufen, allenfalls ein Zwischenlager organisieren, weil dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.
  • Steht kein Platz zur Verfügung, einen Lagerraum mieten, zum Beispiel bei Zebrabox, Mybox oder Lagerbox.
  • Und auch wichtig: Sich während der Räumungsaktionen Zeit nehmen für gemeinsame Mittag- und Abendessen, nicht nur, um Pendenzen und Unklarheiten zu besprechen, sondern auch, um Erinnerungen zu teilen und gemeinsam zu trauern.

«Die emotionale Reichweite einer Räumungsaktion darf man keinesfalls unterschätzen», betont Peter Burri abschliessend. «Je nachdem kann es hilfreich sein, eine vertraute Person beizuziehen, allenfalls ist psychologischer Beistand erforderlich.»

Auch der Umzug in eine Alterswohnung oder in ein Altersheim bedeutet für Betroffene Abschied nehmen – von den geliebten vier Wänden, vom Garten und von vielen lieb gewonnen Gegenständen und Möbeln. «Hier ist es wichtig, der Person genügend Zeit einzuräumen, um sich mit dem Umzug auseinanderzusetzen, um zu entscheiden, was mitkommt, auch um zu bestimmen, wer von den Angehörigen was bekommen soll.»

Aufgeräumt: Buchtipps zum Thema

Ordnung ist vielleicht nicht das halbe Leben, kann aber durchaus befreiend wirken und vieles erleichtern, wenn dereinst die Wohnung oder das Haus geräumt werden muss. Ausgewählte Buchtipps zum Thema.

Frau Magnussons Kunst, die letzten Dinge des Lebens zu ordnen

Margareta Magnusson. 2018.

In Schweden gibt es eine Tradition, die sich «Döstädning» nennt, so heisst das Buch von Margareta Magnusson in der Originalversion und meint die Kunst, Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen und darüber nachzudenken, was man bewahren und weitergeben möchte – egal ob Erbstücke, Familiengeheimnisse oder einen Facebook-Account.

Margareta Magnussons Buch hat etwas von der Plauderei einer älteren Dame bei Kaffee und Kuchen. Eine, die einem mal kurz die Perspektive zurechtrückt.

Spiegel Online

Magic Cleaning. Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert

Band 1, Marie Kondo. 2013.

Der Nummer-1-Bestseller aus Japan mit über zwei Millionen verkaufter Exemplare. Spass macht es den wenigsten, aufzuräumen und sich von Dingen zu trennen. Den Jo-Jo-Effekt gibt es auch da. Die junge Japanerin Marie Kondo hat eine bahnbrechende Strategie entwickelt, die auf simplen, aber höchst effektiven Grundsätzen beruht. So wird die Beschäftigung mit dem Alltagsgerümpel schon mal zu einem Fest.

Marie Kondo befreit nicht nur Ihr Zuhause von unnötigem Ballast, sondern auch Ihre Gedanken.

Thorsten Havener

Magic Cleaning. Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben

Band 2, Marie Kondo. 2014.

Das Time-Magazine zählt Marie Kondo zu den 100 einflussreichsten Menschen auf der Welt!

In ihrem zweiten Bestseller gibt die Japanerin charmante Ratschläge, wie eine Wohnung aufgeräumt und die Seele im Gleichgewicht bleibt, und das mit illustrierten Beispielen vom optimalen Zusammenlegen der Kleidung über Ordnunghalten in der Küche bis zu Hinweisen, was man bei Rückfällen tut und wie man «schlampige» Familienmitglieder motiviert.

Marie Kondo motiviert zum Generalangriff auf das alltägliche Chaos – und macht uns zu selbstbewussten, zufriedenen, ausgeglichenen Menschen.

Für Sie
Autorin

Sabine Born

Redakteurin HEV Wohneigentümer

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