Jump to main content
Logo HEV Region Winterthur Mitglied werden

Visitor notice

Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

Jetzt kostenlos downloaden

Wohnungsmarkt Kanton Zürich – Wohnumfrage 2017

Datum
Kategorien

Wohnungsmarkt Zürich: Bevölkerungsbefragung zeigt pointierte Meinungen und «Bestellungen» an die Politik

Im Auftrag der drei wichtigsten Immobilienverbände im Wirtschaftsraum Zürich, hat die Forschungsstelle sotomo eine repräsentative Meinungsumfrage zu den wichtigen Themen des Zürcher Wohnungsmarktes durchgeführt. Die Resultate der Umfrage lassen aufhorchen und zeigen erstmals ein klareres Bild der Bedürfnisse und Meinungen der Wohnbevölkerung in Stadt, Kanton und Wirtschaftsraum Zürich.


Hohe Zufriedenheit mit der Wohnsituation

Erfreulich ist, dass über 80% der Wohnbevölkerung mit ihrer aktuellen Wohnsituation zufrieden sind. Die Zufriedenheit ist bei den Eigentümern erwartungsgemäss etwas höher (93 resp. 96%) als bei den Mietern. Aber auch bei Mieterinnen und Mietern ist die Zufriedenheit hoch. Nur gerade 3% sind mit der aktuellen Wohnsituation gar nicht zufrieden. Die Verwaltungen beurteilen die Mieter ebenfalls positiv. Marginale 3% (konventionelle Mietwohnungen) resp. 5% (Genossenschaften) sind mit der Verwaltung gar nicht zufrieden. Als wichtigste Eigenschaften für attraktive Wohnungen gelten die Lage, der Preis und die Grösse der Wohnung. Bei den Lagemerkmalen steht sowohl in der Stadt wie auch im Wirtschaftsraum die gute Erreichbarkeit mit dem ÖV an erster Stelle.

Bereitschaft für kleinere Wohnfläche besteht

Interessant ist die hohe Bereitschaft von 58% der Befragten, sich mit einer kleineren Wohnfläche zufrieden zu geben. Mieter in sehr kleinen Wohnungen (1- resp. 2-Zimmerwohnungen) wünschen sich eher mehr Wohnraum, bei grösseren Wohnungen steigt die Bereitschaft zum Verzicht. Die meisten Mieterinnen und Mieter sind aber mit der Grösse ihrer Wohnung zufrieden.

Mietpreispolitik – Mieter sind liberaler als die Politik

Die Umfrage zeigt auch bezüglich der Mietpreispolitik ein interessantes Bild. So werden die Baulandverknappung und die Raumplanung sowie die einengenden Bauvorschriften als grösste Kostentreiber beurteilt. Gemäss der Umfrage ist eine relative Mehrheit der Meinung, dass es möglich sein soll, die Miete bei einem Mieterwechsel dem Markt anzupassen. Die heutigen Mietzinsanpassungsmechanismen werden als nicht mehr zeitgemäss eingeschätzt.

Subventionierter Wohnungsbau: Kontrolle ist erwünscht

Ein differenziertes Bild zeigt sich auch bei den Fragen zum subventionierten Wohnungsbau. Die Vergabe soll nur an Mieter mit tiefen, höchstens mittleren Einkommen erfolgen. Über 70% sind der Meinung, dass eine Mindestbelegung vorgeschrieben sein und die Kontrolle (Einkommen, Vermögen, Belegung) jährlich, maximal aber alle 5 Jahre erfolgen soll.

Verdichtung wird begrüsst

Positiv äussern sich die Befragten auch zu den Fragen der Verdichtung. Die Ermöglichung eines zusätzlichen Stockwerkes, das Schliessen von Baulücken, der Bau vereinzelter Hochhäuser sowie Ersatzneubauten mit grösserem Volumen werden jeweils von einer Mehrheit begrüsst. Die Verdichtung soll vor allem in den städtischen Gebieten, etwas weniger auf dem Land stattfinden. Auch die Frage, ob die Verdichtung auch in der eigenen Nachbarschaft erfolgen soll, beantwortet die Mehrheit mit Ja. Etwas weniger klar ist dabei die Zustimmung auf dem Land.

Politik sollte sich vermehrt an Fakten orientieren

Die Ergebnisse der Umfrage kontrastieren in einigen Bereichen mit den politischen Weichstellungen der jüngsten Vergangenheit. Sie zeigt auf, dass die Wohnbevölkerung in vielen Themen liberaler denkt, als die Politik annimmt oder zu suggerieren versucht. Mieterinnen und Mieter sind grossmehrheitlich zufrieden, wünschen sich eine liberalere Mietpreispolitik, begrüssen eine massvolle Verdichtung und möchten sichergestellt haben, dass subventionierter Wohnungsbau auch den tatsächlich Bedürftigen zugutekommt.

Warenkorb

 Artikel