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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Schimmelpilz in Wohnräumen

Datum

Schimmelpilze in Wohnräumen sind ungebetene Gäste. Ihr Auftreten kann verschiedene und zum Teil sich überlagernde Ursachen haben. Aus gesundheitlichen Gründen sollten sie fachgerecht entfernt und die Ursachen ihrer Entstehung behoben werden.

Das Bundesamt für Gesundheit schätzt, dass 20 – 25 Prozent aller Gebäude in der Schweiz einen Befall mit Schimmelpilzen haben. Dabei muss es sich nicht immer um grossflächigen Pilzbefall handeln. An Wärmebrücken mit kühleren und feuchteren Stellen oder hinter Gegenständen wie Schränken und Kommoden gedeiht der Pilz oft unbemerkt. Die vom Schimmel abgesonderten mikrobiellen, flüchtigen organischen Verbindungen, kurz MVOC genannt, sorgen für den muffigen Geruch. Neben den klassischen Schwärzepilzen mit ihrem dunklen Pilzmycel gibt es auch sogenannte transparente Schimmelpilze. Da deren Pilzmycel unpigmentiert, also transparent ist, gestaltet sich deren Identifizierung schwieriger. Grundsätzlich empfiehlt es sich, jeden Pilzbefall in Räumen als gesundheitsschädlich zu betrachten, da ohne Laboruntersuchungen die einzelnen Spezies nicht voneinander zu unterscheiden sind.

Bei der Sanierung von älterem Hauseigentum zeigt sich immer wieder, dass bei einer nicht unerheblichen Anzahl bereits unmittelbar nach Abschluss der Arbeiten Schimmelpilze auftreten. Um eine «Sanierung nach der Sanierung» zu vermeiden, sollten deshalb solche Sanierungsmassnahmen vorab durch bauphysikalische Bestandsuntersuchungen bewertet und geplant werden.

Typische Schwachstellen im Gebäude wo häufig Schimmelpilzbefall auftritt sind: Wärmebrücken (z.B. Gebäudeecken, Wand- Deckenanschlüsse, Boden- Wandanschlüsse, Materialwechsel in der Wand), hinter Schränken, in Fensterleibungen, an Fenstern, hinter Vorhängen und Bildern oder an Vorhangschienen. Aber auch an örtlich begrenzten, feuchten Stellen ist Schimmelpilz immer wieder anzutreffen. Hinzu kommen noch soziale Aspekte wie beispielsweise eine Überbelegung von Räumen, ein falsches Energiesparverhalten, oder ein nicht geeignetes Lüftungskonzept.

Es gibt demnach viele Gründe, die zu einem Pilzbefall führen können. Hinzu kommt, dass viele der im Bau vorkommenden Materialien gute Nährböden für Schimmelpilze sind (z.B. Farben, Holz, Textilien, Tapeten, Kunststoffe, Leder). Jedoch haben alle Schimmelpilze etwas gemeinsam. Sie benötigen für ihr Wachstum eine relative Oberflächenfeuchte von grösser/gleich 80 Prozent. Dies gilt es demnach zu vermeiden.

Wichtig ist es, den Schimmelpilzen ihre Lebensgrundlage, nämlich eine hohe Oberflächenfeuchte, zu nehmen. Dies kann durch eine Erhöhung der Oberflächentemperaturen der Umgebungsflächen (Wärmedämmung), durch eine geeignete Materialauswahl und eine angepasste Lüftungsstrategie geschehen. Als Grundregel für das Lüften von Räumen gilt: häufig – kurz – mit Durchzug.

Autor

Ralph Bauert

Geschäftsführer Hauseigentümerverband Region Winterthur, dipl. Architekt FH, Executive MBA FH, eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder

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