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Bericht Wohneigentum Region Winterthur 2024

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Schon kleinste Renovationen wirken oft Wunder

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Wenn ein Haus oder eine Wohnung verkauft werden soll, stellt sich immer auch die Frage nach notwendigen Investitionen. Dies besonders dann, wenn die Liegenschaft schon etwas in die Jahre gekommen ist. Dann sprechen Fachleute in Härtefällen sogar von einem «Renovationsstau». Welche Investitionen sich aber auf den Verkauf positiv auswirken und welche nicht, weiss der Hauseigentümerverband Region Winterthur zu berichten.

Aus Erfahrung kann die Verkaufsabteilung des HEV Region Winterthur sagen, dass die Situation immer wieder die dieselbe sei. Denn wenn sich jemand für den Verkauf einer Immobilie in absehbarer Zeit entscheide, sei dies auf Grund beruflicher oder familiärer Veränderung, oder auf Grund einer Erbschaft, dann stelle sich auch immer die Frage nach eventuell notwendigen Renovationen. Oftmals würde der Gedanke an eine Modernisierung oder eine wertvermehrende Investition von den Eigentümern aus reiner Bequemlichkeit oder aus Sparsamkeit über Jahre hinweg aufgeschoben. Dies mache sich dann bei einem bevorstehenden Verkauf evtl. als Verkaufshindernis bemerkbar.

Aber vor allzu eifrigen Renovationsarbeiten möchte der HEV dann doch warnen, denn viele Investitionen würden oftmals in die falsche Richtung laufen. Dies weil einige Räume sehr individuell seien und die Einrichtung stark vom persönlichen Geschmack der jeweiligen Besitzer abhängen. So macht es z.B. keinen Sinn, kurz vor einem Liegenschaftsverkauf eine komplett neue Einbauküche zu kaufen. Denn sowohl die Farbgebung und Beschaffenheit der Möbel als auch der Arbeitsplatte, sowie die Anordnung der Küchengeräte, oder das komplette Layout der Küche; ob diese z.B. offen mit Kochinsel gestaltet ist, oder doch lieber geschlossen sein soll, seien sehr individuelle Fragen. «Ich habe schon Nigel Nagel neue Küchen gesehen, die mehr als CHF 80‘000.- gekostet haben und als erste Amtshandlung vom neuen Hausbesitzer in einer Mulde entsorgt wurden», weiss ein HEV-Experte aus seinem Erfahrungsschatz zu berichten.

Auch die Totalsanierung eines Badezimmers könne in Punkto Bedürfnis am Ziel vorbeischiessen. Denn nur rund die Hälfte der Bevölkerung lege sich nie oder sehr selten in die Badewanne und brauche daher nur eine Dusche. Für andere sei eine Badewanne wiederum essentiell wichtig. Wenn Sie hier also investieren, kann es gut sein, dass der Interessent diesen Wert beim Kauf der Liegenschaft überhaupt nicht nachvollziehen kann und diesen daher auch nicht bezahlen möchte, weil er das Bad erst einmal für sich stimmig umbauen muss.

Beim Heizsystem hingegen, lohnt es sich mitunter schon eine Investition in Angriff zu nehmen. Denn wenn ein potentieller Käufer eines Einfamilienhauses hört, dass er trotz des stolzen Verkaufspreises noch die veraltete Öl-Heizung für tausende von Franken modernisieren, oder ein komplett neues, alternatives Heizsystem einbauen muss, wirkt dies oftmals abschreckend und kann die Kaufabsichten des Interessenten sehr schnell im Keim ersticken.

Auch beim Bodenbelag einer Immobilie kann es sich lohnen, zu investieren. Denn alte, abgelaufene Teppichböden, viele verschiedene Bodenbeläge (Holz, Teppich, Fliesen), sowie verschiedene Höhen und Niveaus in den Zimmern, passen nicht mehr ins Bild eines zeitgemässen, schwellenlosen Wohnambientes und drücken den Verkaufspreis mitunter ebenfalls. Wenn sich hier also ein neuer Bodenbelag aufdrängt, kann ein gängiger Bodenbelag, wie beispielsweise ein Echtholzparkett mit langen Dielen (z.B. «Schiffsparket») das Gesamtbild sehr positive beeinflussen und den avisierten Verkaufspreis untermauern.

Ein frischer und einheitlicher Innenanstrich der Liegenschaft ist ebenfalls immer eine gute Investition. Denn wenn sich eine Immobilie frisch und einheitlich hell gestrichen präsentiert, so die HEV-Verkaufsexperten, hat dies auf den potentiellen Käufer eine überaus positive Wirkung. Kaum einer könne sich in eine Wohnung verlieben, deren Wände von intensivem Zigarettengenuss der letzten 20 Jahre gelb verfärbt hätten. Auch sollte man auf eine intensive Farbgebung von Wänden und bunten Tapeten, sowie farbenprächtige Teppichen verzichten, denn diese lenken eher vom Potential eines Raumes, bzw. einer ganzen Immobilie ab, als dass sie verkaufsfördernd wirken. Hier sollte streng nach dem Motto vorgegangen werden, dass «weniger oftmals mehr ist!».

Abschliessend ist für den Immobilienverkauf zu sagen, dass es keine zweite Chance für einen ersten guten Eindruck bei Besichtigungen gibt. Und da im westlichen Europa die Frauen massgeblich entscheiden, welche Liegenschaft gekauft wird, sollte sich die Immobilie sauber und gepflegt präsentieren. Auch der Garten sollte, wenn vorhanden, gepflegt sein und alles sollte möglichst freundlich und einladend wirken. So mache es auch durchaus Sinn, in einladende Terrassenstühle mit Sitzpolster und Sonnenschirm zu investieren.

Autor

Ralph Bauert

Geschäftsführer Hauseigentümerverband Region Winterthur, dipl. Architekt FH, Executive MBA FH, eidg. dipl. Immobilien-Treuhänder

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