Kein Rauswurf von Senioren
«Oma soll umziehen». Mit diesem Titel plädiert die Süddeutsche Zeitung, ältere Bürger aus ihren Wohnungen oder Häusern in kleinere Behausungen umzusiedeln, um so Platz für Familien zu machen. Eine völlig deplatzierte Forderung. Ältere Personen müssen selbst entscheiden dürfen, wann sie ihr Zuhause verlassen möchten, der Staat hat sich rauszuhalten.
Nach dem Kopfschütteln über den Artikel in der Süddeutsche Zeitung lese ich am gleichen Tag im Landboten: «Gemeinden müssen dafür sorgen, dass Senioren ihre grossen Häuser verlassen». Nach der Lektüre des Artikels bin ich beruhigt. Der Landbote fordert nicht den Rauswurf der Senioren aus ihrem Haus, sondern passenden Wohnraum für ältere Generationen.
Mit der Zielsetzung im Richtplan, dass im Zürcher Weinland die schützenswerten Ortsbilder bewahrt bleiben sollen, wird das Weinland zum Ballenberg des Kantons. Zusätzlich zum Richtplan-Korsett verhindern Einsprachen von Nachbarn und Heimatschutz die Schaffung und Erneuerung von dringend benötigtem Wohnraum, für Familien und ältere Personen.
Der Gemeindepräsidentenverband wünscht mehr Engagement des Hauseigentümerverbands. Ich biete allen Gemeindepräsidenten, Bauherren und Architekten, welche Wohnraum für ältere Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer schaffen wollen, Unterstützung an und stehe für passende Projekte zur Verfügung. Es muss jedoch allen klar sein, dass der Hauseigentümerverband als Partner nur dabei ist, wenn keine Oma und kein Opa aus ihrem Haus geworfen werden.
Leserbrief von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert im Landbote vom 5. März 2024 als Reaktion auf den Artikel "Gemeinden müssen dafür sorgen, dass Senioren ihre grossen Häuser verlassen" im Landbote vom 24. Februar 2024 zum fehlenden Wohnungsangebot für Seniorinnen und Senioren im Zürcher Weinland.
