Subventionierte Wohnung in Winterthur
Jede Vermieterin, jeder Vermieter soll frei entscheiden dürfen, an wen eine Wohnung vermietet werden soll. Dies gilt selbstverständlich auch für Genossenschaften.
Wenn die Genossenschaft aber vom Staat oder der Stadt, und damit vom Steuerzahler, subventioniert wurde, sei es durch vergünstigtes Bauland, vergünstigte Baurechtszinse oder vergünstigte Kredite, sollten diese vergünstigten Wohnungen auch an die richtigen Personen vergeben werden. Mit solchen Subventionen wurden die Kosten der Genossenschaft gesenkt und damit indirekt alle Wohnungen der Genossenschaft vergünstigt. Deswegen sollten nicht nur bei direkt subventionierten Wohnungen, sondern auch bei indirekt subventionierten Wohnungen, entsprechende Vergabekriterien angewendet werden.
Im Artikel vom Landbote steht nicht, ob diese Genossenschaft von indirekten Subventionen profitiert hat. Wenn nicht, dann ist eine Wohnungsvergabe an eine Stadträtin kein Problem und geht auch niemanden etwas an.
Wenn die Genossenschaft aber vergünstigtes Bauland, vergünstigte Baurechte oder vergünstigte Kredite erhalten hat, sieht die Situation anders aus. Dann wäre die Vergabe einer indirekt vergünstigten Wohnung an eine Stadträtin mindestens diskussionswürdig. Leider wurde dies von der Journalistin im Artikel nicht erwähnt, was bedauerlich ist und Raum für Spekulationen lässt.
Leserbrief von HEV-Geschäftsführer Ralph Bauert im Landbote vom 25. Februar 2022 als Reaktion auf den Artikel "Ich habe niemandem eine subventionierte Wohnung weggeschnappt" im Landbote vom 21. Februar 2022.
Zu diesem Thema passt auch der Artikel: Klare Regeln und Transparenz beim subventionierten Wohnungsbau