Winterthur erhöht die Abwassergebühr
Die Stadt Winterthur hat informiert, dass die Abwassergebühren auf das nächste Jahr um 15 Prozent erhöht werden. Die ist nach 2013, damals wurden die Abwassergebühren um 20 Prozent erhöht, bereits die zweite massive Erhöhung innert weniger Jahren. Die Abwassergebühren verteuern sich somit innert sechs Jahren um 38 Prozent, und ein Ende der Gebührenerhöhungen ist nicht in Sicht. Der Stadtrat kündigte bereits an, dass die Abwassergebühren mittelfristig weiter erhöht werden.
Nachdem die erstmalige Erhöhung mit einem negativen Betriebsergebnis begründet wurde, präsentiert sich die Situation bei der Abwasserentsorgung heute in einem ganz anderen Licht. Seit der Erhöhung 2013 war der Ertrag immer höher als der Aufwand, es resultierte ein jährliches Plus von 2,5 bis 6,3 Millionen Franken. Aufgrund des reinen Betriebsergebnisses ist eine Gebührenerhöhung somit nicht erforderlich. Im schweizerischen Vergleich liegen die Winterthurer Abwassergebühren gemäss Preisüberwacher heute schon über dem schweizerischen Durchschnitt. Nach der weiteren Erhöhung um 15 Prozent wird Winterthur definitiv eine der höchsten Abwassergebühren in der Schweiz aufweisen.
Mit Gebühren und Abgaben nimmt die Stadt Winterthur sehr viel Geld ein. Im letzten Jahr summierten sich die zahlreichen Entgelte auf 586 Millionen Franken und waren damit höher als die Steuern, welche 440 Millionen Franken betrugen. Die Erfahrung zeigt, dass Gebühren nur eine Richtung kennen, sie werden immer teurer. Ein Grund dafür ist, dass Gebühren und Abgaben vom Stadtrat frei festgelegt und erhöht werden können, während Steuererhöhungen durch das Parlament bewilligt werden müssen. Eine Initiative des Hauseigentümerverbands wollte, dass auch Gebühren und Abgaben durch das Parlament überwacht werden können. Leider wurde dies 2015 vom Stimmvolk abgelehnt.